4000km Russland

07/09/2011 § Hinterlasse einen Kommentar


Sehr schön sind die Birkenwaldinseln in den sibirischen Kornfeldern.


Russen sind Outdoor-Fans, für jeden Geldbeutel ist was dabei. Und Hobby Mechaniker sind sie sowieso.


In Süd Sibirien gibt es viele schöne Holzhäuser. In den ländlichen Regionen hat der Kommunismus es nicht geschafft alles platt zu machen.


In der Nähe von Kurgan, die Stadt ist für ihr großes nuklear Lager bekannt, übernachten wir auf dem Parkpaltz dieser Ferienanlage. Sieht auf den ersten Blick etwas fieß aus, war aber echt sympatisch.


In Russland befinden sich viele mehr oder weniger unabhängige Republiken. Eine davon ist die Republik Tatarstan, wo die Tataren leben.


In Russland ist die Welt noch in Ordnung, da steht man noch für sein Selenheil in der Schlange.


Die neu errichtete Kul-Scharif-Moschee in Kazan.


St. Petersburg,  die nördlichste Milionenstadt der Welt. Viele alte Gebäude sind oder werden restauriert. Bei den jungen Leuten ist die Alternativ- und Ökoszene groß im Kommen. Sehr viele Russen unter 25 rauchen und trinken überhaupt nicht. Sehr bemerkenswert!

Neue Planänderung – Richtung Südsibirien

07/09/2011 § 2 Kommentare

Zentral Asien liegt zwar mitten in Asien, man ist da aber ziemlich eingeschlossen. Im Süden liegt Afghanistan, daneben Pakistan, beides kulturell bestimmt umwerfend, aber mit ziemlich angespannter Sicherheitslage. Im Osten liegt China, wohin die Einreise mit dem Fahrzeug meist möglich ist, aber mit hohen Kosten und starken Beschränkungen verwunden. Im Norden liegt Kasachstan, was wir uns nach der letzten Durchfahrt gerne erspart hätten, und Russland, wo man für ein normales Touristenvisum eine extra Einladung aus dem Land benötigt. Im Westen liegt wieder Kasachstan, im Südwesten Turkmenistan, deren Diktaturregierung sich gerne von der Außenwelt abschirmen möchte. Bei einer Durchreise ist mit besonders vielen Schikanen durch die Behörden zu rechnen.

Es blieb uns also nichts anderes übrig als wieder durch Kasachstan und Russland zu fahren. Diesmal aber nicht auf direkten Weg über die katastrophalen Straßen von West Kasachstan, sondern über Astana direkt in den Norden nach Süd Sibirien.

Nach der Entscheidung nicht nach China zu fahren, haben wir in Bishkek neue Russland und Kasachstan Visa beantragt. Mit etwas Glück und viel Beharrlichkeit haben wir beide Visa innerhalb von drei Tagen erhalten. In Deutschland hatten das 3 Wochen gedauert.

Die Route ging nun von Kirgistan quer durch Kasachstan von Süd nach Nord, durch ein Stück von Südsibirien über den Ural nach Moskau, St. Petersburg und Finnland. Das bedeutet die entgegengesetzte Richtung wie ursprünglich geplant und 6000km durch nur zwei Länder. Für uns war es eine tolle Erleichterung Richtung grenzfreie EU zu fahren, wo wir von Finnland nach Estland und über Lettland und Litauen nach Polen fuhren. Zurück in Deutschland wollen wir den Bus in einer Scheune oder so unterstellen. Falls jemand eine Unterstellmöglichkeit kennt, wären wir sehr dankbar! Dann soll es auf einem anderen Weg nach Indien und Australien gehen. An dem genauen Plan arbeiten wir noch. Fest steht aber: Es geht weiter!

Wolgograd & 1000 km Russland

25/05/2011 § Hinterlasse einen Kommentar

Die russischen Visa-Vorschriften für EU-Bürger sind ziemlich restriktiv. Ohne Einladung aus Russland und Formalien wie ein Einkommensnachweis erhält man nur ein 72-Stunden-Transit-Visum (was trotzdem im Voraus bei der Botschaft beantragt werden muss.) Wenn man nicht rechtzeitig ausreist wird’s problematisch; also Backstein auf’s Gas und hoffen, dass es keine Komplikationen gibt. Um die maximale Zeit raus zu holen sind wir bereits am Vorabend aus der Ukraine ausgereist, haben am Straßenrand im Niemandsland übernachtet und sind morgens um 6.00 nach Russland eingereist. Auch hier gab’s wieder umständliche Formalien, aber kein Schmiergeld. Selbst das Angebot des Fahrers hinter uns wurde eindeutig abgelehnt; alles schön der Reihe nach…

Über gute Straßen und nur eine kurze Polizeikontrolle erreichen wir nach wenigen Stunden Wolgograd (ehemals Stalingrad). Hier ist man besonders stolz auf den Sieg im 2. Weltkrieg (sofern man bei 25 Mio. russischen Toten von Sieg sprechen kann) und hat in den 70ern das imposante Panorama-Museum mit dem größten zusammen hängendem Gemälde Russlands errichtet. Unter den interessant arrangierten Ausstellungsstücken befindet sich auch deutsche Ausrüstung, von dem Verbandskasten bis zur AEG Taschenlampe. Leider gibt es keinerlei Beschriftungen in einer anderen Sprache außer Russisch. Alles was wir verstanden, war ein französischer Zeitungsartikel und ein Flugblatt auf Deutsch, was die Soldaten aufforderte die Waffen nieder zu legen und Ihnen das Leben zusicherte. Leider wurden die Schrecken des Krieges und der Zeit danach nicht dargestellt oder Hintergründe erklärt (auch nicht auf Russisch). Dass von den 110.000 in Stalingrad gefangen genommenen Deutschen  nur 5000 überlebten ist vielleicht nicht erwähnt.

Noch imposanter als das Museum ist die Mutter-Heimat-Statur, die in einer riesigen Anlage steht. Mit 84m ist sie so hoch wie ein 31stöckiges Haus.

Da wir glauben, dass Krieg nicht so glorreich ist, wie er teilweise dargestellt wird, haben wir den deutsch-russischen Soldaten-Friedhof besucht. In den 90ern von dem deutschen Kriegsgräberverbund errichtet, haben auf einem ehemaligen Schlachtfeld 50.000 Soldaten ihre letzte Ruhe bekommen.  400 Gedenktafeln erinnern an die Toten mit Namen und Daten. Wir schließen uns der Aussage auf der Gedenktafel an: Das einzige was zählt ist Frieden!


Die russischen Gräber mit original Helmen und frischen Blumen.

Die deutschen Gedenktafeln auf einer kreisförmigen Steinmauer und unzähligen Würfeln.

Junge Wachablöse an einem Denkmal in Wolgograd.

Das Panarama-Museum im Hintergrund, im Vorderrund Überrest aus dem Krieg.

Weiter ging die Fahrt an der Wolga entlang bis zum Kaspischen Meer und der Grenze nach Kasachstan. Der nächste Abschnitt ist Asien!

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